Regionalliga

"Brutal ärgerlich" - Türkspor verspielt ersten Sieg seit Monaten in Minute 89

Lange sah es danach aus, als würde Regionalliga-Tabellenschlusslicht Türkspor Dortmund über den ersten Dreier seit September 2024 jubeln dürfen. Der Aufsteiger begegnete dem FC Gütersloh im zweiten Heimspiel im Ischelandstadion Hagen, der derzeitigen Ausweichstätte, auf Augenhöhe und wusste die Ostwestfalen durch einfachen Fußball und Grundtugenden in Bann zu halten. Ein spätes Gegentor zum 1:1 (0:0)-Endstand zerstörte die Dortmunder Hoffnungen.

Türkspor-Cheftrainer Maximilian Borchmann war mit der Anfangsphase noch hochzufrieden: „Ich habe zwei Mannschaften auf einem Niveau gesehen. Ich fand uns im ersten Spieldrittel sehr gut. Wir hatten alles unter Kontrolle, hätten da schon in Führung gehen können.“ Die Gastgeber spielten mutig auf, agierten viel über lange Bälle auf die Außen und in die Spitze. Beiden Teams fehlte jedoch die letzte Konsequenz im Abschluss.

Nach etwa 35 Minuten sei das Spiel dann „gekippt“ und aufgrund von einfachen Ballverlusten „in die eigene Hälfte verlagert“ worden. Auch nach dem Seitenwechsel knüpfte Gütersloh daran an und vergab, trotz aufopferungsvoller Defensivarbeit der Hausherren, reichlich Möglichkeiten. Mitten in der Druckphase erwischte der Elfmeterpfiff des Schiedsrichter die Gäste plötzlich eiskalt.

„Ili (Ilias Anan, Anm. d. Red.) geht auf dem ersten Pfosten rein und wird vom Gegenspieler mit dem Ellenbogen getroffen. Es war nicht viel, aber für einen Strafstoß reicht es“, erkannte Coach Borchmann. Winterneuzugang Dennis Lerche schnappte sich die Kugel und schoss vom Punkt wuchtig zur überraschenden 1:0-Führung (69.) ein. In der Schlussphase warf der Gegner mit frischen Kräften von der Bank nochmal alles nach vorne und verlangte dem Regionalliga-Kellerkind alles ab. Nach ordentlich Gewusel in der Gefahrenzone gelang es Patrik Twardzik schließlich, den späten 1:1-Ausgleichstreffer zu erzielen (89.).

"Dass Gütersloh nach einem Standard trifft, fällt dann ins Muster. Sechs Gegentore unter meiner Leitung, davon fünf Standards. Das führt auf Qualität der Gegner, aber auch auf Unvermögen von uns zurück. Dementsprechend ist es brutal ärgerlich. Wenn man so nah dran ist, hätten wir uns das Glück auch mal verdient gehabt“, ärgerte sich Borchmann.

Bei den Gästen konnte man nach dem Duell auf einem schwer zu bespielenden Rasen immerhin ein positives Fazit ziehen, wie Trainer Julian Hesse erklärte: "Das war ein wildes Spiel, weil der Platz nichts anderes hergab. Wir haben es ordentlich gemacht, haben wenig bis gar nichts zugelassen. In der besten Phase, wo wir Überwasser haben, fällt dann der Gegentreffer. Am Ende haben wir nochmal Moral bewiesen und alles dafür getan, das Ergebnis zu korrigieren. Der Ausgleich war hochverdient. Mit dem Auswärtspunkt können wir leben."

In der kommenden Woche muss mit dem KFC Uerdingen direkt die nächste Mannschaft gegen Türkspor auf dem schlechten Geläuf in Hagen bestehen (15. Februar, 14 Uhr). Zeitgleich empfängt der FC Gütersloh den Zweiten Rot-Weiß Oberhausen.